20.10.2021

Plädoyer für die Trockengymnastik

Gar nicht trocken
Warum Funktionstraining im Gymnastikraum richtig gut ist

Bewegung im warmen Wasser tut gut: Diese Erfahrung haben viele rheumakranke Menschen gemacht. Die Warmwassergymnastik ist bei zahlreichen Betroffenen beliebter als die Trockengymnastik – aber auch die hat sehr viel zu bieten. Ein Überblick:

Die Bewegungsübungen beim Funktionstraining mobilisieren die Gelenke und stärken die Muskulatur. Ziele der Warmwasser- und Trockengymnastik sind die Förderung der Beweglichkeit, die Kräftigung der Muskeln sowie die Schmerzlinderung. Im etwa 30 bis 32 Grad warmen Wasser werden die Gelenke entlastet.

Doch die Trockengymnastik ist gezielter und präziser, sodass die TeilnehmerInnen anders gefordert werden. Gearbeitet wird in unterschiedlichen Ausgangsstellungen mit Hocker, Matte oder Pezziball mit verschiedenen Kleingeräten. Die Muskulatur wird gelockert, gekräftigt, gedehnt und entspannt. Ein wichtiger Punkt ist die Gelenkmobilisation: Das Gelenk und der Muskel werden korrekt, harmonisch und langsam bewegt. So können die TeilnehmerInnen ein mögliches Bewegungsdefizit genau erspüren und eine Ausgleichbewegung wahrnehmen. Genau an dem „Bewegungsstopp“ lernen die Teilnehmer mithilfe von Übungen die fehlende Gelenkbeweglichkeit zu verbessern. Ein Hauptziel ist die möglichst korrekte Ausführung der gewünschten Bewegung.

Viel mehr Kontrolle
Bei der Trockengymnastik können die Bewegungen besser kontrolliert werden als im Wasser. Jede/r TeilnehmerIn ist genau im Blick: die Haltung, das Bewegungsverhalten, die Ausgleichsbewegungen und im entscheidenden Moment kann die TherapeutInauch Hand anlegen, um Hilfestellung für eine exakte Ausführung der Bewegung zu geben. Die TeilnehmerInnen lernen in der Trockengymnastik sehr genau, das eigene Bewegungsdefizit zu erspüren und die Gelenke in optimalen Ausgangsstellungen sanft zu mobilisieren, die Muskeln zu kräftigen und zu dehnen. Auf die Ausgangsstellung kann individuell eingegangen werden und die Übungen an die persönliche Situation angepasst werden.

Bewegungsmuster kennenlernen
Die TherapeutIn lernt das Bewegungsmuster der TeilnehmerInnen sehr gut kennen und auch die TeilnehmerInnen selbst lernen sich in der Trockengymnastik gut einzuschätzen. Zudem lassen sich viele der erlernten Übungen eins zu eins zuhause durchführen.

Trockengymnastik ist somit eine sehr gute Alternative zur begehrten Wassergymnastik, auch wenn manche TeilnehmerInnen sie als weniger attraktiv empfinden.

Ein weiteres Plus ist das Erlernen der korrekten Haltung und ein rückenfreundliches Bewegen im Alltag.

Unser Tipp
Profitieren Sie gerade jetzt, wo Wasserfläche oftmals noch nicht in ausreichender Weise zur Verfügung steht und nicht absehbar ist, wie lange eine gute Versorgung noch dauert, von den Vorteilen der Trockengymnastik. Wir konnten neue Therapiestätten als Partner gewinnen und haben noch attraktive Plätze in der Trockengymnastik frei. Werden oder bleiben Sie so aktiv wie möglich!